Jugendgruppen deren Schwerpunkt das Elektronikbasteln ist führen ja mit der Zeit vielen Bastelprojekte durch. In der Regel fängt man mit Schaltungen die auf Holzbretter in Reisnageltechnik aufgebaut werden an. Bausätze mit geätzten Leiterplatten sind dann oft der nächste Schritt. Günstige Bausätze mit Leiterplatten sind rar. Leiterplatten selbst belichten, ätzen und bohren ist aufwendig. Fertige Leiterplatten kaufen kommt mangels günstiger Bezugsquellen oft auch nicht in Frage.
Nach einer gewissen Zeit kommt man an den Punkt wo man mit den einfach verfügbaren Techniken (Reisnageltechnik, fertige Bausätze bzw. selbst hergestellt Leiterplatten) an eine Grenze kommt. Interessante Schaltungen lassen sich damit einfach nicht mehr sinnvoll aufbauen.
Ideen für interessante Schaltungen gibt es genug. Sehr oft werden diese Schaltungen mit ICs realisiert. Eine Alternative um solche Schaltungen mit überschaubarem Aufwand aufzubauen ist die Verwendung von Lochrasterplatinen.
Diese Leiterplatten mit Lötaugen und Lochraster gibt es in unterschiedlichen Grössen. Eine mögiche Variante um darauf Schaltungen zu erstellen ist die Verdrahtung mit Silberdraht. Damit kann man die Leiterbahnen übersichtlich auf den Lötaugen der Lötseite verdrahten.
Gegenüber der Variante mit selbst geätzten Leiterplatten sind hier deutlich mehr Lötstellen erforderlich. Das hat den Vorteil das die Teilnehmer an dem Bastelprojekt beim Löten mehr Routine bekommen. Im Gegenzug haben die Betreuer weniger Aufwand. Es entfällt die eigene Platinenherstellung wie z.B. das Ätzen und Bohren.
Bastelprojekte erfordern dann aber mehr Zeit. Das Löten einer Lochrasterplatine dauert deutlich länger als das Löten einer fertigen Leiterplatte. Die Fertigkeiten Schaltungen sauber auf einer Lochrasterplatine mit Silberdraht zu verdrahten muss aufwendig erarbeitet werden. Es dauerte mehrere Bastelprojekte mit Lochrasterplatinen bis die Teilnehmer in der Lage sind auch komplexere Schaltungen mit engerer Bauteilpackung realisieren zu können.
Es empfielt sich mit einfachen Schaltungen auf locker bestückten Lochrasterplatinen anzufangen. Wichtig ist auch daß neben einem Bestückungsplan auch ein Verdrahtungsplan der Lötseite zur Verfügung gestellt wird. Wenn die Lage der Bauteile und die Leitungsführung auf der Lötseite vorgegeben ist können sich die Teilnehmer auf das Löten konzentrieren. Gerade Einsteiger sind mit dem Entwerfen des Layouts auf der Lötseite überfordert.
Die Projekte mit Lochrasterplatinen sollten also gut vorbereitet sein. Mit einem Layoutprogramm wie z.B. EAGLE kann man Leiterplatten so entwerfen daß diese Layouts für die Nachbau auf einer Lochrasterplatine geeignet ist. Dazu muss man das Raster auf 2,54mm einstellen und die Leiterbahnen entsprechend diesem Raster routen.
Das Layout wird dann jeweils mit der Bestückungs- und der Lötseite ausgedruckt. Mit dieser Vorlage können dann die Schaltungen auch von Anfängern auf der Lochrasterplatine aufgebaut werden.
ewiger Blinker
Melodienklingel
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16.02.2013
Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, DL8MA - Weinstadt-Grossheppach
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